Morgensteifigkeit, Gelenksschmerzen, vor allem der kleinen Gelenke an den Füßen und/oder Fingern, Muskelschmerzen mal da, mal dort – ständig tut etwas weh. Dafür verantwortlich ist, wie so oft in den Wechseljahren, der sich wandelnde Hormonstatus.

Progesteron, das Hormon der zweiten Zyklushäflte, auch als Entspannungshormon bekannt, sorgt für die Verjüngung und Erneuerung unseres Bindehautgewebes, der Faszien. Aber auch das Sexualhormon der ersten Zyklushälfte, Östrogen, ist hier entscheidend daran beteiligt. Es stärkt das Bindegewebe, füllt es mit Wasser und Nährstoffen auf, sodass dadurch die Konsistenz des Gewebes gekräftigt wird.

In der 2. Phase der Wechseljahre, in der Perimenopause, wo Östrogen und Progesteron immer mehr abfallen und den niedrigsten Stand erreichen, kann dieser Mangel ziemliches Unwohlbefinden, begleitet von starken Schmerzen auslösen.

Bindegewebe, auch Faszien genannt, finden wir überall in unserem Körper. Jede Muskelfaser, jedes Muskelbündel, jeder Muskel, jedes Organ ist umhüllt von Faszien. Fasziengewebe ist das Füllmaterial unseres Körpers, wie die Holzwolle eines Teddybärs.  Aber auch die Synovialflüssigkeiten, Gelenksschmiere, die Knorpel in unseren Gelenken, Bänder, Sehnen, Lymphknoten ect. werden zu Bindegewebe, also Faszien gezählt.

All diese Strukturen werden auf Grund der hormonellen Umstellung massiv beeinflusst. Das Fasziengewebe trocknet mit dem Alter mehr und mehr aus und beginnt zu verfilzen. Die verbleibende Flüssigkeit darin, ist wie ein gestautes, abgestandenes Gewässer, ohne Nährstoffe, voll von Kristallisationen. D.h. das Gewebe ist unterversorgt und kann sich nur schwer, bis gar nicht erneuern. Dazu kommt, dass der Stoffwechsel des Fasziengewebes generell sehr langsam ist und es nahezu zwei Jahre dauert bis sich es sich komplett erneuert und regeneriert hat.

Dabei benötigen wir die Faszien nicht nur um die Grundfunktionen für Bewegung und Haltung des Körpers aufrechtzuerhalten, die uns

  • umhüllen,
  • schützen,
  • stützen,
  • unseren Körper polstern,
  • die Spannung halten,
  • Kraft übertragen und
  • dehnen lassen, 

sondern auch für den

  • Stoffwechsel selbst und
  • vor allem um Reize zu empfangen und an unser Gehirn weiterzuleiten.

Faszien werden nach neuesten wissenschaftlichen Forschungen durch Dr. Schleip auch als Sinnesorgane gesehen. Sie enthalten Immunzellen, sowie Propriozeptoren, Reizmelder. Die Signale aus den Faszien gehen über das Rückenmark bis ins Gehirn und von dort ins Großhirn. Faszien enthalten mehr solche Sensoren, als Nervenfasern, die Muskelbewegungen auslösen. D.h. auch gleichzeitigt, dass die feinen Sensoren der Faszien ebenso Stressfaktoren, Stressenergien aufnehmen, wie unsere Sinne. Aus diesem Grunde werden die Faszien auch als 7. Sinn bezeichnet.

Ein gestörtes Fasziengewebe hat daher enorme Auswirkungen, sowohl auf unser vegetatives Nervensystem, als auch auf die Beweglichkeit zugleich. Chronischer Stress bedeutet Schmerz. Jeglicher Schmerz bedeutet noch mehr Stress. Und Stress ist genau jene Zutat, die wir in den Wechseljahren am aller wenigsten brauchen können, da er sämtliche Wechseljahresbeschwerden noch mehr triggert.Faszien können sich eigenständig zusammenziehen und reagieren auf Botenstoffe die mit Stress in Zusammenhang stehen. Dies ist u.a. auch ein Grund, warum Schmerzen im Bewegungsapparat entstehen, wenn man unglücklich und gestresst ist. 

Mehr zu Stress siehe WECHSELJAHRE-CIRLCE / STRESS in den Wechseljahren.

Wie können wir nun unsere Faszien bestens versorgen?

Zum einen ist es ganz wesentlich wieder mit dem Körper in Verbindung zu gehen. Denn wenn du deinen Körper spürst, spürst du Grenzen. Sowohl beim Essen, als auch beim Training selbst oder wenn etwas nicht mehr zu uns passt. Es geht also darum in die Kommunikation zu gehen. Nicht umsonst wird das Fasziengewebe auch als das Netz des Lebens bezeichnet, als Verbindungsgewebe – um im Austausch zu stehen, miteinander in Verbindung zu stehen – vor allem mit uns selbst.

Für heute lade ich dich ein, dir deiner Stressfaktoren bewusst zu werden. Bewusst in dein Leben zu schauen, dir Zeit zu nehmen zu reflektieren und sogar ein kleines Tagebuch zu führen, wo du deine Stressmomente und vor allem Stress-AUSLÖSER notieren kannst.

Mehr zu Gelenks- und Muskelschmerzen erfährst du im nächsten Blog!

 

Beim WECHSELJAHRE CIRCLE am 3.5.21 tauchen wir noch tiefer in dieses Verbindungsnetzwerk ein. MELDE DICH SCHON JETZT AN und SICHERE DIR DEINEN PLATZ!

 

Der schönste Weg …..

….. ist der gemeinsame.

Ich zeige dir, wie ich ihn gehe.

Du mit mir und ich mit dir – Hand in Hand!

Gemeinsam statt einsam.

 

Ich freue mich auf dich von ❤️

Hildegard